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Uwe Anhäuser »Die Ausoniusstraße« In den Anfangsversen seiner berühmten »Mosella« beschrieb der römische Dichter Decimus Magnus Ausonius im Jahr 371 n. Chr. eine Reise quer durch den Hunsrück. Von »Vingum« (Bingen) aus war er in einer »reda« (Kutsche) über »Dumnissus« (Kirchberg) und »Noviomagus« (Neumagen) nach »Augusta Treverorum« (Trier) gefahren. Die antike Wegstrecke zwischen Rhein und Mosel ist noch im Gelände erhalten und auf ganzer Länge (107 km) als »Ausonius-Wanderweg« beschildert. Sie durchquert den Binger Wald, die Ausläufer des Großen Soons, zieht die Simmerner Mulde und den Idarwald entlang in den Morbacher Forst. Dort gabelt sie sich und führt zur einen Seite direkt hinab ins Moseltal bei Piesport, während der andere Straßenzweig übers Gehügel, durch die Täler von Dhron und Ruwer bis Trier verläuft. Beiderseits des Weges reihen sich frühgeschichtliche Ruinenstätten, Grabhügel und Monumente. Museen mit keltischen und römischen Funden sowie der Archäologiepark Belginum vertiefen das Erlebnis. Ausführlich beschrieben werden auch 2 prähistorische Kultheiligtümer und die mittelalterliche Nutzung der Ausoniusstraße als Teil des großen Pilgerwegs nach Santiago de Compostela. |