Pressetexte zum Verlagsprogramm

 

Ronald Goffart »Lily«

Eine beschlagnahmte Jugend in annektiertem Land

 

Aus dem Französischen von Hans Gregor Njemz
mit einem Vorwort von Professor Francis Balace (Universität Lüttich)

Lily war der Name seiner Großmutter und Ronald Goffart setzt ihr und ihrer Heimatstadt Malmedy ein literarisches Denkmal, das vor allem die menschliche Seite der Geschichte der Region in Ostbelgien während der wechselnden politischen Lagen beschreibt.
Malmedy kam durch den Wiener Kongress 1815 zum Königreich Preußen. Die »Preußische Wallonie« war gut 100 Jahre lang frankophoner Landesteil Preußens.
Im Jahre 1830 entstand das katholische Königreich Belgien als Abspaltung von den protestantischen Niederlanden, vereint in der Konfession, aber sprachlich geteilt in Flämisch und Wallonisch.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Deutschland das neutrale Belgien (und Luxemburg) überfallen hatte, mit weltweit beachteten Kriegsverbrechen u. a. in Dinant und Löwen, regelten die Pariser Vorortverträge, dass Eupen-Malmedy Belgien zugeschlagen wurde.
20 Jahre später marschierte die deutsche Wehrmacht unter Hitler, wiederum trotz deren Neutralität, in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden ein. Die Heimat der Protagonistin wurde dem Deutschen Reich angegliedert. Entsprechend war Deutsch jetzt wieder die »richtige« Sprache. 1945 brach Hitler-Deutschland zusammen, die Alliierten bestimmten und Eupen-Malmedy wurde wieder Teil Belgiens.

Was bei diesen Umwälzungen mit den Menschen in Malmedy und mit der Familie von Lily geschah, bildet den Kern der Darstellung dieses Buches. Wie sich die Leute jeweils anpassten oder auflehnten, wie sie dabei je nach Herrschaftssystem zu Widerständlern oder Kollaborateuren wurden, erzählt Goffart am Beispiel seiner Großmutter. Aus einer deutschsprachigen Malmedyer Familie stammend, geriet sie in der Besatzungszeit automatisch in die Fänge der deutschen Kriegsmaschinerie und hatte später darunter zu leiden.

Aus der Geschichte zu lernen, ist für uns wohl immer noch angebracht. Auch wenn wir inzwischen viel hinter uns gelassen haben, was die Vorstellungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angeht, die Gefahr des Nationalismus und seine Folgen bleiben präsent.

 

Cover

 

Ronald Goffart »Lily«
Broschur • 206 Seiten • ISBN 978-3-89801-464-9 • 13,50 Euro

 

Rhein-Mosel-Verlag, Brandenburg 17, 56856 Zell/Mosel, Tel. 06542-5151
Fax 06542-61158, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.rhein-mosel-verlag.de

 

 

Aktuelles von und für die Presse

 
 
Ute Bales erhält den Publikumspreis der Gruppe 48 für ihre Kurzgeschichte »Überleben«, nachzulesen in »Keiner mehr da« >>

linie-klein

 

Alle Umschlagfotos gibt es hier >>

linie-klein

Pressetexte >>

linie-klein

Hier gibts Leseproben zu unseren Neuerscheinungen  >>

linie-klein