Pressetexte zum Verlagsprogramm

»Perpel der Regenschirmverleiher«

Ein Roman über Sucht und Sehnsucht

 

Der Roman »Perpel, der Regenschirmverleiher«, von Rainer Ningel führt uns in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Handlung ist angesiedelt an fiktiven, aber typischen Schauplätzen in Eifel, Hunsrück und an der Mosel und fokussiert das Zusammenleben in den damaligen ländlichen Strukturen. Durch die sozialkritische Perspektive erschließt sich ein spannendes Psychogramm dörflicher Gemeinschaften.
Der Krieg ist vorbei, wirft aber noch lange Schatten: auf die Gesellschaft, die Menschen und deren Seelen. Als Sohn des Dorfschullehrers hat es der kleine Peregrin von Anfang an nicht leicht in dem kleinen Hunsrückdorf Höhenthal, dessen Strukturen und Menschen sich ihm kaum erschließen. Hin- und hergerissen zwischen den Erwartungen der Dorfgemeinschaft und den widersprüchlichen Bemühungen seiner Eltern, ihn auf ein gelingendes Leben vorzubereiten, fehlt es ihm an Orientierung und verlässlicher Struktur. Sosehr sich auch in der Familie alles um ihn dreht, im Dorf steht er immer am Rande. Die Kirche wird ihm nicht zum Trost, die Schule nicht zum Quell geistiger Freude.
Die seltenen Versuche, sich auf andere einzulassen, enden in Verlust und Trauer. Der frühe Tod seiner Mutter wirft ihn gänzlich aus der Bahn. Er resigniert und zieht sich von allem zurück. Die erneute Heirat seines Vaters und einen Umzug nach Junkerfeld in der Eifel nimmt er nahezu gleichgültig hin.
Auf die Gleichaltrigen in seiner neuen Heimat kann er sich, nur zum Preis eines stetig wachsenden Alkoholkonsums, einlassen. Auf seiner Suche nach Geborgenheit findet er Anschluss an eine Gruppe gleichgesinnter Mitschüler, mit denen er zusammen gegen Schule, Gängelungen und gesellschaftliche Zwänge aufbegehrt. Er muss die Schule verlassen und landet schließlich bei einer Gruppe verwahrloster Jugendlicher im Stadtpark. Dort herrschen eigene Regeln. Um akzeptiert zu werden, braucht es ausreichend Skrupellosigkeit, die Pere­grin nicht aufbringen kann.
Der verzweifelte Kampf gegen seine Alkoholsucht wird ihm zur täglichen Herausforderung, die Niederlage in diesem ungleichen Kräftemessen zur Gewissheit. Mit der Unterstützung eines früheren Mitschülers, mit dem ihn später eine lange, wenn auch nicht ungetrübte Freundschaft verbinden wird, gelingt es ihm, vorübergehend dem Teufelskreis zu entkommen und in Junkerfeld einen Neuanfang zu wagen.
Er macht erfolgreich eine Lehre als Schirmmacher und lernt mit Merle, der Tochter des Meisters, auch die Liebe kennen. Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Bald kreisen Gerüchte und Intrigen, denen er auf Dauer nicht standhält. Hinabgezogen in ein beschämendes, würdeloses Siechtum verlässt er fluchtartig die Eifel, ohne Ziel. Auf seiner planlosen Flucht merkt er bald, dass er sich selbst nicht entkommen kann. Zu sehr sind Sucht und Sehnsucht miteinander verwoben.
Als Perpel, der Schirmverleiher, findet er an der kleinen Fähre bei Moselbruck, einem kleinen, fast surrealen Ort, die Ruhe und Abgeschiedenheit, die er braucht, um sich auf die Suche nach sich selbst zu machen. Mit dem lebenserfahrenen Fährmann Matiss steht ihm dabei ein Vertrauter und Freund zur Seite, der ihm hilft, seine Situation mit etwas mehr Abstand zu betrachten und Hoffnung auf einen Weg zurück ins Leben zu schöpfen. Die wichtigsten Einsichten auf seiner von Schwernissen und Widerständen begleiteten Wanderung hält Perpel in den Wegkreuzen fest, einer Sammlung für ihn richtungsweisender Entscheidungshilfen für sein weiteres Leben.


Der Autor, Rainer Ningel hat die meiste Zeit seines Lebens in der Eifel verbracht. Er ist Mitgründer und Vorsitzender der preisgekrönten Dorfakademie Hambuch, die sich seit 2004 für den ländlichen Raum einsetzt. Die Themen Sucht und Gesundheit begleiten ihn durch sein gesamtes berufliches Leben: als Sozialpädagoge, Therapeut, Ausbilder, Supervisor und Professor am FB Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz. Private und professionelle Erfahrungen fließen erkennbar in den Roman ein. Die kleine Fähre Naufarth bei Moselbruck kann durchaus als Metapher für ein sozialtherapeutisches Setting gesehen werden. Die Wegkreuze, wunderbar in Szene gesetzt von der renommierten Industriedesignerin Evamaria Deisen, sind keine Ratschläge – die ja bekanntlich auch Schläge sein können –, doch bieten sie den Leserinnen und Lesern Impulse und Handreichungen für die Bewältigung eigener Sinn- und Lebenskrisen.
So richtet sich der spannende Roman an alle Menschen, die Interesse an dem früheren Leben in Eifel, Hunsrück und an der Mosel haben und denen ein Verständnis von Gesundheit, als Balance von Körper, Geist und Lebenswelt, Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags bieten kann.

 

Rainer Ningel • Perpel der Regenschirmverleiher
428 Seiten • Klappen-Broschur • ISBN 978-3-89801-484-7 • 18,90 EUR

Cover

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