Pressetext
Das besondere Kunstbuch
Gerd Bayer: Jakob Lehnen, der »Malerzwerg« – Das besondere Schicksal
Dieses Kunstbuch reißt den Künstler Jakob Lehnen aus der Gefahr, vergessen zu bleiben. Es zeigt die Mühen für einen kleinwüchsigen Menschen von 94 cm Körpergröße, den Alltag zu bewältigen. Der Autor versetzt sich in seine Lage und »erfindet« mögliche Gespräche, auch von Lehnens Partnern im Koblenzer Gymnasium oder Künstlerfreunden an der Kunstakademie Düsseldorf. Allen war klar, dass die Bildungsmöglichkeiten im kleinen Eifelort Hinterweiler zu gering waren. Schon in Koblenz erkannte man Lehnens Zeichen-Talent und empfahl ihn an die Akademie Düsseldorf. Da bis heute unklar ist, wer die Kosten für Schule und Logis bezahlte, darf man annehmen, er habe mit seinem Lehrberuf Maler und Lackierer Geld verdient. Ferner hat Lehnen schon früh Bilder zu guten Preisen verkaufen können. Seine Stillleben haben auch heute noch hohe Bewertungen bei Auktionen. Mit seinen Stillleben steht er im Gegensatz zur damaligen Kunstrichtung des Historismus. Dieser ist rückwärts gewandt mit seinen Schlachten- und Historienbildern. Lehnen wendet sich den Genüssen des Lebens zu. Er malt auch Alltägliches, Früchte und andere Cerealien. So gesehen, ist er ein »moderner« Maler. Er hat von den holländischen Meistern gelernt, seine Erkenntnisse aber mit den Ausdrucksmitteln des frühen 19. Jahrhunderts realisiert. Der Bildband zeigt besonders schöne Werke von Lehnen, die auch im Druck »ausgezeichnet« sind, wie ein Kunsthistoriker schreibt.
Einen Schwerpunkt des Buches bildet die Galerie von Bildern befreundeter Maler, die den kleinen Jakob Lehnen immer wieder gezeichnet oder gemalt haben, ihm auch gegen Größere und Stärkere geholfen haben. Trotz Lehnens problematischem Verhältnis zu seinem Körper gelingt ihm der Anschluss an Freunde und an die Gesellschaft, er wird sogar Karnevalsprinz – mit 94 cm.
Gerd Bayer • Jakob Lehnen, der »Malerzwerg«
Rhein-Mosel-Verlag, Zell/Mosel
80 Seiten • Hardcover, vierfarbig
ISBN 978-3-89801-077-1 • 14,90 EUR
Rhein-Mosel-Verlag, Brandenburg 17, 56856 Zell/Mosel, Tel. 06542-5151
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