Regine Brühl »Fachwerkmord«
Ein Münstereifel-Krimi.
Auf Anhieb verliebt sich Inga Meyer in das alte Fachwerkhaus am Markt. Dort möchte sie sich den Traum einer Buchhandlung erfüllen. Sie erwirbt das Gebäude und geht mit viel Enthusiasmus an die Renovierung des Hauses – dabei stößt sie auf ein dunkles Geheimnis, das für immer verborgen bleiben sollte. Die Spuren reichen zurück von der Gegenwart bis in die Zeit der Naziherrschaft. Gebannt begibt sich Inga Meyer auf eine Suche, die für sie selbst ernsthafte Gefahren birgt.
Die Autorin Regine Brühl nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf eine spannende Reise in eine dunkle Zeit. Geschickt hat sie parallel zur Krimihandlung der Gegenwart das Tagebuch der Anna Katz gesetzt. Dadurch erhält der Leser einen detaillierten Einblick in die Lebensumstände einer lebensfrohen jungen Frau in den Dreißiger Jahren, die gemäß des Rassewahns der Nazis als Halbjüdin galt. Vor dem Hintergrund der immer rigideren Ausgrenzung der jüdischen Bürger in Deutschland entspinnt sich eine Liebe, die nicht sein darf: Für die Nazis ist die Verbindung der Anna Katz Rassenschande – und zu allem Unglück ist der Mann ihres Herzens auch noch in einer lieblosen Ehe gefangen.
Für ihren ersten Roman hat Regine Brühl intensiv recherchiert. Lebhaft schildert sie das Leben einer jungen Frau, die nicht zuletzt durch die Zeitumstände um ihr Glück betrogen wird. Münstereifel als rheinische Kleinstadt zur Zeit des Nationalsozialismus ersteht vor dem geistigen Auge der Leserinnen und Leser. Man erfährt Interessantes über den Alltag in der damaligen Zeit und ebenso über die Festivitäten. Die Handlung um die fiktiven Romanfiguren ist verwoben mit einem Bündel real lebender Personen, die uns als Täter, Opfer, Mitläufer und Unbeteiligte begegnen. Besonders interessant ist die Begegnung mit David Kaufmann, einem gebürtigen Münstereifeler, der in die USA auswanderte und während des Dritten Reiches rund 200 Juden rettete, indem er ihnen die Emigration in die Vereinigten Staaten ermöglichte.
Daneben erleben die Leserinnen und Leser das moderne Bad Münstereifel mit seinen zahlreichen Geschäften und schmucken Lokalen und Cafés. Wüsste man es nicht besser, so wollte man es kaum glauben, dass auch im romantischen Städtchen an der Erft einmal der Ungeist des Nationalsozialismus grassierte.
Obwohl die beiden Frauen – Inga Meyer und Anna Katz – zu unterschiedlichen Zeiten leben bzw. lebten, sind sie sich in einigen grundlegenden Charakterzügen durchaus ähnlich. Das Schicksal der Anna Katz berührt Inga Meyer so stark, dass die junge Frau alles daran setzt, Licht ins Dunkel zu bringen. Auch, wenn sie sich selbst und ihre Beziehung zu Max damit erheblich in Gefahr bringt …
Als gebürtige Eifelerin interessiert sich die aus Niederzissen stammende Regine Brühl für die Geschichte der Eifel im Allgemeinen und für die Geschichte Bad Münstereifels im Besonderen. Auf ihren Wanderungen entdeckt sie immer wieder neue Facetten des abwechslungsreichen Mittelgebirges Eifel mit seinen Wald- und Heidelandschaften, den wasserreichen Tälern, waldreichen Höhen und malerischen Orten. Neben ihrem Hobby Fotografie liest und schreibt die Mutter zweier Söhne. Mit »Fachwerkmord« gibt sie ihr Debüt als Krimiautorin.
Regine Brühl »Fachwerkmord« • Rhein-Mosel-Verlag, Zell/Mosel
Broschur • 222 Seiten • ISBN 978-3-89801-407-6 • 12,00 Euro
Rhein-Mosel-Verlag, Brandenburg 17, 56856 Zell/Mosel, Tel. 06542-5151
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