Josef Peil »Es ware moh«
Märcher uff Hunsrücker Platt
Im Vorwort ihrer Erstausgabe der Märchen schreiben die Brüder Grimm:
»Wären wir so glücklich gewesen, sie in einem recht bestimmten Dialect erzählen zu können, so zweifeln wir nicht, würden sie viel gewonnen haben; es ist hier ein Fall, wo alle erlangte Bildung, Feinheit und Kunst der Sprache zu Schanden wird, und wo man fühlt, daß eine geläuterte Schriftsprache, so gewandt sie in allem andern seyn mag, heller und durchsichtiger aber auch schmackloser geworden, und nicht mehr fest an den Kern sich schließe.«
Volksmärchen wurden nicht in hochdeutsch erzählt, Volksmund spricht Mundart.
Die Bundesregierung trat 2012 der Unesco-Konvention zum Schutz immateriellen Kulturgutes bei und deklarierte Märchen und Mundart als schützenswertes Kulturgut.
Mit diesem Anliegen erzählt Josef Peil Märchen neu in seiner Hunsrücker Mundart und versucht damit, den Märchen im Grimmschen Sinne neuen Geschmack zu verleihen. Durch Erzählen wird Beziehung zwischen Menschen gestiftet und gepflegt. Mit Märchen und Mundart kann man nicht früh genug beginnen. Salopp ausgedrückt: Märchen und Mundart machen schlau.
Die Ortsmundarten sind erstaunlicherweise noch immer deutlich verschieden. Darum ist es notwendig, beim Lesen und Vorlesen die Texte in die eigene Ortsmundart zu übertragen. So möchte dieses Buch anregen und helfen, nicht nur vorzulesen, sondern auch frei zu erzählen. Denn dabei kommt Fantasie zum Tragen, Märchen sind ja aus sprudelnder Fantasie entstanden.
Josef Peil ist als Mundartautor und Übersetzer weit über den Hunsrück hinaus bekannt und anerkannt. Mehr zu ihm ist auf seiner Internetseite www.eich-kann-platt.de zu erfahren. Mit seinem akustischen Museumsprojekt www.o-ton-hunsrueck.de dokumentiert er Hunsrücker Sprachkultur.
Josef Peil »Es ware moh« • Rhein-Mosel-Verlag, Zell/Mosel
Broschur • 134 Seiten • ISBN 978-3-89801-411-3 • 9,90 Euro
Rhein-Mosel-Verlag, Brandenburg 17, 56856 Zell/Mosel, Tel. 06542-5151
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