Maddalena Webber »Der Tod ist nicht allein zum Sterben da«
Ein Krimi, der in der Szenerie von Gen-Food und Werbewelt spielt und zeigt, wie sich Menschen ungewollt verstricken in Schuld und Schicksal, weil sie Gerechtigkeit mit Rache verwechseln.
Ein junger Mann will die Machenschaften eines Genfood-Unternehmens aufdecken und kommt bei einem Unfall ums Leben. Die Ereignisse nehmen wie eine Billardkugel ihren Lauf. Was zuerst nach Unfall aussieht, deutet immer klarer auf Mord. Zuerst will die erfolgreiche Werberin Maria Könix die Zeichen nicht sehen, nicht wahrhaben. Auf der Suche nach der Wahrheit um den Tod ihres besten Freundes löst sie eine zweite Billardkugel aus, unbeabsichtigt und unwissentlich.
Als ihre geliebte Ziehmutter ebenfalls bei einem »Unfall« ums Leben kommt, will sie nicht mehr nur Gerechtigkeit, sondern Rache. So wird sie zur Jägerin und Gejagten – Mithelferin des ermittelnden Kommissars, aber auch Mittäterin. Ihr Plan ist so fein gesponnen, dass sie sich selbst und einen weiteren »Unschuldigen« darin verstrickt.
Das Spielfeld: großes Geld, die Scheinwelt der Erfolgreichen, Macht und Gier, Verführte und Verführer. Die Welt von Genfood und Werbung ist eine austauschbare Szenerie so wie die Stadt und die Menschen. Alles könnte überall sonst und an jedem anderen Tag passieren.
»Der Tod ist nicht allein zum Sterben da« wird zum Sinnbild einer Welt, in der die Grenzen des Machbaren in jedem Sinn verrückt werden, in der Werbestrategien das Leben beherrschen, die Frage nach der Vertretbarkeit gentechnisch manipulierter Nahrungsmittel zur Frage nach dem richtigen Kommunikationskonzept verkommt und in der es keine klare Trennung zwischen Gut und Böse gibt.
Aktuelle Themen wie Werbung und Genfood vernetzt Maddalena Webber spannend mit uralten Themen wie Recht und Gerechtigkeit, schuldloser Schuld und Rache, Macht und Menschlichkeit, Zufall oder Schicksal, Mittätertum und Verantwortung. In vielschichtigen Rückblenden, einem Mosaik von Erinnerungen, Gegenwart und Plänen deckt sie die Wahrheit hinter dem vordergründigen Geschehen um die Markteinführung einer Gen-Tomate auf. Als wäre ein Verbrechen nur ein Weckruf, um so dem Bösen in der Welt vielleicht doch zu entkommen.
»Das Leben ist wie eine Sphinx. Es gibt uns Rätsel auf, jeden Tag neue.« Maddalena Webber fasziniert das Rätselhafte des Lebens, eine Entscheidung, eine Handlung und alles könnte sich ändern. Jeder Tag könnte zum Krimi werden. Plötzlich würde sich die Frage nach Wahrheit, Schuld, Unschuld oder Schicksal völlig anders stellen und das Leben eine neue ungeahnte Wendung nehmen. Und so suchen ihre Krimis immer auch nach jener anderen, übergeordneten Wahrheit jenseits des vordergründigen Geschehens. Maddalena Webber lebt gerne inkognito, sozusagen undercover wie auf einer kleinen Insel, unerkannt und wie ein Doppelgänger: schreiben unter Pseudonym und leben im Pseudonym, so wie die Wahrheit, die sich oft genug allen Deutungen und Mutmaßungen entzieht.
Maddalena Webber »Der Tod ist nicht allein zum Sterben da« • Rhein-Mosel-Verlag, Zell/Mosel
Broschur • 176 Seiten • ISBN 978-3-89801-427-4 • 10,90 Euro
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